Digitales Zukunftsprojekt Mein Klick
Die Meinung von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf wird weniger eingeholt und weniger beachtet, als die Meinung kommunikationsstarker Menschen. Mein Klick – ein neues inklusives Projekt von Leben mit Behinderung Hamburg – will dies ändern. Dass über ein Jahr laufende und von der AKTION MENSCH geförderte Projekt soll ihr Vermögen, Entscheidungen zu treffen und sich mitzuteilen, fördern. „Wir legen bei Leben mit Behinderung Hamburg die Grundlagen zur Willensäußerung. Alle sollen zur Mitbestimmung befähigt werden“, so Mathias Westecker, Bereichsleitung bei Leben mit Behinderung Hamburg.
Um selbstbestimmte Entscheidungen treffen zu können, müssen Menschen Informationen verstehen und verarbeiten. Also probiert das inklusive Team von Mein Klick gemeinsam verschiedene Hilfsmittel aus. Talker, Tablets, Augensteuerung oder die eigens vom Techniklabor konzipierte Licht-Uhr zur einfachen zeitlichen Orientierung. Und: die Zukunft ist digital. Was bedeutet, auch die Teilhabe muss digital bedacht werden. Ziel des Projektes ist daher auch, ein digitales Mitbestimmungstool zu entwickeln. Mit diesem Tool sollen Menschen mit komplexen Behinderungen möglichst eigenständig selbst abstimmen können. Ein inklusives Schulungsprogramm rundet das Projekt ab.
„Partizipation wird bei uns GROSS geschrieben. Wir gehen über die gesetzlichen Vorschriften zu Beirät*innen hinaus“, so Westecker. „Bei uns heißen diese Interessenvertretungen (IV). 70 gewählte Interessenvertreter*innen stellen die Mitbestimmung von über 1.000 Klient*innen sicher. Mit Mein Klick geben wir ihnen das Handwerkszeug für einen guten Job in die Hand. Und zwar explizit für Menschen mit hohem Assistenzbedarf, also Menschen, die nicht sprechend/ nicht sehend sind und/oder mehrfach-körperliche Einschränkungen haben.“
Eine erste Abstimmung führte die Interessenvertretung der Tagesstätten schon erfolgreich durch. Da der Begriff Schließzeiten nicht mehr als zeitgemäß empfunden wird, musste ein neuer Name her. Bei der Abstimmung kamen Bilder und Tablets zum Einsatz. Die meisten Stimmen erhielt der Name: "Tagesstätten-Urlaub".
