Eltern am Limit: Brandbrief an den Senat

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Eltern und Angehörige von Menschen mit komplexen Unterstützungsbedarf übernehmen wichtige Aufgaben in der Betreuung und Pflege. Viel zu oft gehen sie über ihre Grenzen hinaus. Jetzt schickt Leben mit Behinderung Hamburg Elternverein einen Brandbrief an Sozialbehörde

Zu wenig Wohnangebote, kaum Arbeitsangebote und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gestaltet sich schwierig. Eltern von Kindern mit hohem Unterstützungsbedarf stehen vor großen Herausforderungen. In einem Brief an die Sozialbehörde fordern sie, dass die Stadt Hamburg „umgehend die Bedarfe der Menschen mit komplexen Behinderungen quantitativ erfasst, überplant und mit geeigneten Angeboten deckt.“

In dem Brief beschreiben die Eltern, wie prekär die Lage der Familien ist. „Wir schließen Versorgungslücken, die von der Stadt nicht abgedeckt sind“, sagt Kerrin Stumpf, Geschäftsführerin Leben mit Behinderung Hamburg Elternverein e.V. „In der Familienhilfe fehlen bedarfsgerechte Angebote für den Übergang ins Erwachsenenalter. Wir brauchen eine systematische Familien-Sozialarbeit.“

Es fehlen allein in Hamburg 150 Arbeitsangebote für junge Menschen mit komplexen Behinderungen. Assistenz im häuslichen Umfeld, auch nachts, ist so gut wie nicht vorhanden.

Einen wichtigen Lösungsansatz sieht Kerrin Stumpf in der Beseitigung des Fachkräftemangels: „Heilerziehungspflegerausbildungen kosten Geld. Das kann und will nicht jede*r Auszubildende investieren. Wir fordern die Stadt Hamburg auf, eine kostenfreie Ausbildung zu ermöglichen.“

 

 

 

 

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