„Komm, lass gehen!“ – Echt jetzt?

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Rund um den 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, fanden zahlreiche Veranstaltungen in Hamburg statt. Eindrücke vom Geschehen.

Bereits am 3. Mai demonstrierten die Vertreter*innen der Interessenvertretungen am Gänsemarkt. Die große Kundgebung wurde in Kooperation mit weiteren Trägern der Eingliederungshilfe organisiert. Herausragend: Die Rede von Fabian Pietzcker von der Interessensvertretung Barmbek.

5. Mai, Bergedorf: In der Bergedorfer Schloßstraße machte das Bündnis 5. Mai Bergedorf mobil. Hier präsentierten sich bei der großen Info- und Protestveranstaltung unter anderem der Inklusionsbeirat Bergedorf, die sozialen Dienste Bergedorf und die Tagesstätte Carla-Teigeler-Haus. Momentaufnahmen vom Geschehen:
Kommen zwei Jungs zum Glücksrad und fragen nach dem Hauptgewinn und wer wir sind. „Was? Leben mit Behinderten? Komm, lass gehen!“ Schade, eigentlich. Denn der Aktionstag war ein voller Erfolg und zog zahlreiche Neugierige mit und ohne Behinderung an.
Vor malerischer Kulisse auf dem Vorplatz St. Petri und Paul Kirche und in direkter Nachbarschaft eines Erdbeer- und Spargelverkaufstands („ab sofort Kartenzahlung möglich!“) machte das Bündnis 5. Mai Bergedorf Vieles möglich und lud alle zu einem Mobilitätstraining mit ÖPNV-Bus, Rolli-Parcours und anderen Mitmachaktionen ein.
Wie verhalte ich mich richtig beim Ein- und Ausstieg mit Rollator und Rollstuhl? Ein Mobilitätstrainer vom VHH gibt hierzu gut gelaunt zahlreichen Interessierten wichtige Tipps, während 90er-Jahre-Rockmusik aus dem Buslautsprecher schallert und der Bergedorfer Grünen-Politiker mit Asperger-Syndrom, Fabio Detmer, stolz auf seine HVV-Werbekampagne auf den Bus-Monitoren zum 5. Mai verweist.
Wie sensibel der Umgang mit Rollstuhl bei Barrieren ist, führt ein Rolli-Parcours vor Augen. Hiervon können sich Menschen ohne Behinderung überzeugen, wie beschwerlich der Alltag für Rollstuhl-Fahrer sein kann. Ein Mitarbeiter vom Sanitätshaus Stolle gibt den Ratschlag: „Vorbeugen und Balance halten sind das A und O!“ Derweil nähert sich ein Streifenpolizist neugierig dem Geschehen. Anstatt nach einer Genehmigung für die Veranstaltung zu fragen, nimmt er den Rat an und meistert mit Bravour die Hindernisse.
Anja Bogumil, Vorständin des Elternvereins von Leben mit Behinderung Hamburg, zeigt sich begeistert vom Aktionstag: „Ich finde es vor allem schön, dass die Leute hier einfach vorbeigehen und man sie auch ansprechen kann. Da waren auch junge Mädchen, die einfach ausprobieren und Spaß haben und ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, mit dem Rollstuhl zu fahren und einschätzen können, wie das für andere ist, die da immer drinsitzen.“

Ortswechsel: Der Tag der Offenen Tür im Treffpunkt Mitte Altona, Eva-Rühmkorf-Straße 6, steht ganz im Zeichen von Diversität. Hier zeigen Künstler*innen der Kreativwerkstatt bei Canapés, Kaffee und Tee in der Ausstellung „Verschiedene Gesichter, verschiedene Farben, verschiedene Gefühle“ ihre Kunstwerke und erklären stolz, welche Maltechniken sie verwenden.

Die Aktion Mensch unterstützte die diesjährigen Veranstaltungen zum 5. Mai

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